Die soziale Erziehung

Die Erfahrung der Welt ist immer in soziale Zusammenhänge eingebunden. Ein Kind wächst in der Familie, im Kindergarten auf und erfährt durch das Zusam­mensein wie Zusammenleben funktioniert, welche Beziehungen, Sprache, Regeln, Werte und Gefühle seine Mitmenschen haben. Bildung ist deshalb immer ein so­zialer Prozess.

 

Hier ist es unser Ziel, den Kindern zu ermöglichen, Selbstbewusstsein und –vertrauen zu bilden, sich eigener Gefühle, Bedürfnisse und Interessen bewusst zu werden und diese auch einbringen zu können. Ein zugewandtes und anerkennendes Umgehen mit den Kindern setzen wir hier zur Unterstützung des Prozesses ein. Wir begleiten die Kinder, bestätigen und unterstützen sie, wir besprechen mit ihnen Erlebnisse, entwickeln mit ihnen Fragen, bieten Antworten an und geben Hilfestellung dabei, Probleme zu lösen. Neue und unbekannte Erfahrungen können bei Kindern Unsicherheit bewirken. Hier sehen wir unsere Aufgabe darin, die Kinder zu halten und ihnen einen sicheren Rahmen zu bieten.

Das Leben in einer altersgemischten Gruppe mit festen Regeln und Wer­ten übt Kinder darin, sich sozial zu bewegen ( ein Spiel anregen, etwas ge­meinsam durchführen, mit anderen kommunizieren, etwas dirigieren, sich einordnen, Konfliktlösungen finden, verzichten, sich durchsetzen, helfen, Rücksicht nehmen). Im Gruppenleben hat das Üben von Empathie (sich in einen anderen hinein­versetzen) einen wichtigen Platz. Es bildet die Grundlage für Mitgefühl, Toleranz und eine erfolgreiche Interaktion mit Anderen. Die Achtung vor sich selbst, dem eigenen „Ich“,  und vor den Anderen mit ihrer eigenen In­dividualität, aber auch vor kulturellen Unterschieden ist uns ein wichtiges Anliegen unserer Erziehung.


Einen wichtigen Bereich der sozialen Erziehung bildet für uns auch das Leben mit Strukturen und Ritualen. Hier möchten wir die jahreszeitlichen Traditionen er­wähnen.

Als Kindergarten und Verein sind wir konfessionell nicht gebunden. Aber wir ver­treten eine Weltanschauung, die sich demokratischer und humanistischer Werte verpflichtet fühlt. Die Würde des einzelnen Menschen und der Natur, die Wertschätzung und Erhaltung der Natur gehören dazu ebenso wie Offenheit und Respekt vor anderen Weltanschauungen und Kulturen. Damit verbunden ist auch die Achtung vor den eigenen und fremden Traditionen. Insofern ist es unser Ziel, dass Kinder Traditionen und Brauchtum als berei­chernde und gemeinschaftsfördernde Teile des Zusammenlebens erleben. Feste und Feiern sind wichtige Bestandteile des Kindergartenlebens. Dabei beachten wir die persönliche und kulturelle Freiheit und Selbstbestimmung des Einzelnen, die nicht eingeschränkt werden soll. (So feiern wir z.B. in der Vorweihnachtszeit kein Nikolausfest, sondern ein Lichterfest, an dem sich auch muslimische Kinder beteiligen können.)