Die Sprache wird von Kindern mit in das Denken und sich Vorstellen der Wirklichkeit einbezogen, ebenso wie grundlegende mathematische Fähigkeiten wie die Mengenerfassung oder physikalische Erfahrungen. Wichtig ist es dabei, dass „Kinder in die Lage kommen, ihr eigenes Denken sinnvoll und differenziert sprachlich auszudrücken.“ (Schäfer, S. 171) Die Sprache muss also erst als Werkzeug erprobt werden können, es muss ausprobiert werden können, wozu sie dienen kann und was sie nicht leisten kann. Das bedeutet aber auch, dass Ausprobieren und Experimentieren von Nöten sind.
Wir sehen in der Wahrnehmung der Themen, an denen Kinder gerade arbeiten, eine wichtige Aufgabe der Erzieherinnen. Die Aufnahme der individuellen Themen sind Gesprächsanlässe, die immer wieder von den Erzieherinnen aufgenommen werden müssen. Dazu gehört es auch, die Gesprächsanlässe der Kinder untereinander zu fördern und zu ermöglichen, sei es durch eine gesprächsfreundliche Atmosphäre, sei es durch die Gestaltung der Räume, die die Gruppenbildung und damit die Kommunikation fördern.
Die sprachliche und die kognitive Entwicklung sind eng miteinander verbunden. Die sprachlichen Fähigkeiten üben sich im täglichen Gespräch mit den Kindern.
Die Erzieherinnen und die Gruppenmitglieder sind die alltäglichen Ansprechpartner jedes Kindes und damit die Übungspartner. Dabei ist es für uns selbstverständlich, den gegenseitigen Respekt auch im sprachlichen Miteinander zu vermitteln. Aber nicht nur das Erfassen des Sinngehaltes, sondern auch das Erkennen der Struktur von Sprache ist von Bedeutung für die weitere Sprachentwicklung und auch von spielerischem Interesse für das Kind. Dies greifen wir auf durch rhythmische Sprachspiele und spielerische Lautschulung für alle Kinder.
Für die Vorschulkinder bieten wir ein spezielles Training, das Würzburger Sprachtrainingsprogramm „Hören, Lauschen, Lernen“ an. Dabei wird die Sprache zurückgeführt auf die Lautebene und den Kindern so der spätere Erwerb der Schriftsprache über das Nachhören des Wortklanges erleichtert. Regelmäßig stattfindende Reim- und Lautspiele können so der Lese- und Rechtschreibschwäche vorbeugen.